Im 17. Jahrhundert wurden in Frankreich die protestantischen Gläubigen, auch Hugenotten oder Waldenser genannt, wegen ihrer Religion verfolgt. Zu hunderttausenden versuchten sie, heimlich Frankreich zu verlassen. Viele von ihnen gelangten zunächst nach Genf. Die damals noch kleine Calvinstadt verhalf den Flüchtlingsfamilien zum Weiterzug in die protestantischen Kantone der Eidgenossenschaft oder nach Preussen oder via die Niederlande und England bis in die USA. Eine wichtige Fluchtroute für die Hugenottenfamilien führte von Genf nach Basel via Biel über den heutigen Rebenweg dem Bielersee entlang. Dabei profitierten die Hugenotten und Waldenser nicht nur von der hiesigen Solidarität und Gastfreundschaft. Vielmehr verhalfen sie der Schweiz zu weltweiten Handelsbeziehungen, zur Uhrenindustrie und anderen technischen Entwicklungen – und nicht zuletzt zu einem modernen weltoffenen Denken, das sie verbreiteten.
Weg der Hugenotten und Waldenser (Vaudois)
Die Etappe entlang des Bielersees wurde am 25. August 2018 eröffnet. In Neuenstadt (La Neuveville) erfährt man, dass zwei Drittel der hugenottischen Flüchtlinge Adlige waren und dass es unter ihnen nur einen Bauern gab. Auf der Stele beim Schloss Nidau ist zu lesen, dass die aus ihrer Heimat deportierten Waldenser als widerspenstig galten und zum Teil sogar interniert wurden. Dazwischen führte der Weg bequem auf dem „Rebenweg“ und dem „Pilgerweg“ durch die malerische Landschaft des Bielersees. Nota bene, dass die Hugenotten und Waldenser im 17. Jahrhundert auf dem Wasserweg unterwegs waren.